Quintessenzen

"Wenn's kürzer werden soll, brauche ich etwas länger."

Das weiß ich aus Erfahrung. Beim Lektorieren von Sach- und Fachtexten im Hinblick auf sprachliche Klarheit und inhaltliche Plausibilität. Beim Übersetzen und Texten im Auftrag oder in eigener Sache. Und warum? Das ist leicht zu erklären:

Weil ich stets versuche, alle Aspekte und Dimensionen zu berücksichtigen, die relevant sind oder werden könnten, um Hintergründe und Zusammenhänge des diskutierten Themas transparent zu machen. Ziel ist, das zu erfassende Ganze in seiner Komplexität stimmig und begreifbar zu verdichten und aufzubereiten. Denn auch wenn am Ende kein Text seinen Gegenstand je vollständig beschreiben kann und obwohl viele Details zielgruppengerecht vernachlässigt werden können und müssen, letztlich also kontextabhängig nicht alle Aspekte und Informationen explizit ausformuliert werden, so schwingen doch die gründliche Recherche und der Grad des eigenen Verständnisses (als Lektorin bzw. Übersetzerin oder Autorin) in der Qualität des gesamten Textes, in der ausformulierten Quintessenz der zu übermittelnden Botschaft mit.

Ob der endgültige Text nur aus einem Satz besteht, ob es ein Absatz, Aufsatz oder ein komplexes Wissenskompendium ist: Das Ergebnis überzeugt durch argumentative Klarheit genau dann, wenn authentische Auseinandersetzung vorausgegangen ist. Das ist zumindest meine Erfahrung als Leserin und daher mein Anspruch an eigene Textarbeit und Sprachdienstleistungen. Indem ich Zeit und Grips in faktische Recherchen und inhaltslogische Prüfung von Text und Kontext investiere, gelingen Kooperationen und Kommunikationsprodukte mit Engagement. Ob der jeweilige Text am Ende ein möglichst überzeugendes Kommunikationsangebot darstellt, hängt nicht von der Zeilenzahl ab. Ich bin dann stolz auf das Ergebnis meiner (Mit-)Arbeit, wenn möglichst alle Beteiligten und Adressierten das Gefühl haben, dass es gelungen ist, auch im einzelnen Fragment, in einem Begriff, einem Satz oder Absatz stimmige Anknüpfungspunkte für das Ganze zu markieren, lesbar als Wegweiser für tiefer gehendes Interesse - und sei es zwischen den Zeilen.

Mein Verhältnis zu Sprache ist ein leidenschaftliches. Sprache ist mein Instrument. Und damit meine ich nicht primär: Gesang, obwohl die menschliche Sprache stimmlich-musikalisch wie rhetorisch eine Klang-Vielfalt bis hin zum sprichwörtlichen Paukenschlag entfesseln kann.

Ansprechende, effektvolle Klänge für Auge, Ohr, Hirn und Herz zu komponieren, neue, unerwartete Harmonien zu kreieren oder mit gekonnten Disharmonien assoziationsreiche Impulse zu setzen, das gelingt nicht nur klanglich durch Training der Stimme, sondern auch gedanklich: Mir bedeutet Logik viel. Doch über strenge Kausallogik hinaus erschließe ich verstehensfördernde Analogien mit metaphorischer Intelligenz. Ob für eigene Projekte oder in kreativer Kooperation: Dank mehrjähriger Praxis als Dozentin für Kreativitätspädagogik im Bereich "Sprachgestaltung" (AKL Leipzig) verfüge ich über ein flexibles, teils selbst entwickeltes Repertoire an Methoden zur assoziativen Annäherung, für spielerische Variation und Improvisation, die im Prinzip für jedes Thema adaptierbar sind.

Srpachkreative und damit zugleich allgmein kreativitätsfördernede Methoden tragen dazu bei, durch individuelle Auseinandersetzung (potenziert im kooperativen Austausch) neuartige, so überraschende wie überzeugende Aufhänger und Zugänge zu den Motiven und Zusammenhängen zu erschließender Themen zu schaffen. Auf Basis logischen Verstehens und kommunikatiosnswissenschaftlicher Ansätze gepaart mit sprachkreativem Herangehen erfolgt beim Verfassen und Lektorieren von Texten eine wirkungsvolle Verdichtung von Kernpunkten und Motiven eines Themas. Mein Anspruch ist, auch komplexe Themen über stimmige Verankerung im Kontext und Zielgruppenorierentierung des jeweiligen Kommunikationsangebots hinaus mit sprachlicher Konsequenz und thematisch-intrinisischer Logik zu erschließen und entsprechend vielfältig anregend zu gestalten - um sprachlich wie gedanklich nachhaltig wirksam zu kommunizieren.

 

P.S.:
In gewissem Sinne ist diese Web-Präsenz mein Versuchsfeld zur weiteren Entwicklung methodischer Kompetenzen meines Sprach- und Kommunikationsspektrums; was Sie hier sehen, ist Work-in-Progress, erstellt mit Joomla! (Version 1.6.6.) auf Basis des Templates "Beez5" (für die Verwendung von HTML5 ausgelegt, entwickelt von Angie Radtke). Ich arbeite daran, zentrale Werkzeuge digitaler Kommunikation und Prozesse (hier z.B.: Umgang mit CMS, php, css) so gut zu verstehen, dass davon auch die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten mit verteilten Schwerpunkten profitiert. Weil wir besser würdigen und in unser Denken und Handeln einbinden können, was wir besser verstehen.